Für viele Familienbetriebe eine große Herausforderung: Der Generationenwechsel steht an! Sind die Kinder bereit, zu übernehmen? Können die Eltern abgeben und loslassen? Werden sich die Geschwister einig? Schaffen es beide Generationen, Mut und Durchhaltevermögen für eine Neuausrichtung aufzubringen?
Im Bio-Berghotel Ifenblick in Balderschwang hat das geklappt. Heute führen die Kinder der Meyers den Betrieb: Hotelchefin Bianca Schießl mit ihrem Mann Peter, ihre Schwester Nina Meyer, ausgezeichnete BIOSpitzenköchin und Küchenchefin des Hauses und ihr Bruder, Bäckermeister Sebastian Meyer. Die Kinder haben sich entschieden, den Weg, den die Eltern mit ihrem Schwerpunkt auf Regionalität und der Förderung von Direktvermarktung eingeschlagen haben, konsequent weiterzugehen. Und das mit Erfolg: seit 2014 ist das Berghotel Ifenblick 100-prozentiges Bio-Hotel und Mitglied der BioHotels-Gruppe und wurde 2022 von Bioland mit dem Gold-Siegel zertifiziert. Seitdem steht jedes Jahr aufs Neue ein strenger und aufwändiger Audit an. Aber: „Wir haben gesagt: Entweder ganz und ehrlich oder gar nicht. Nur ein bisschen Bio kam für uns nicht in Frage“, erinnert sich Küchenchefin Nina.
Natürlich geht es bei der flippigen BIOSpitzenköchin auch in der Küche alles andere als konservativ zu: Mit viel Leidenschaft serviert sie ihren Gästen ihre Alpine Fusionküche. Alpine Klassiker von Kässpätzle bis Kaiserschmarrn mixt sie mit exzentrischen Kreationen und einer Prise Punk à la Nina. Die Küchenchefin liebt die fernöstliche Küche – und zieht daraus ihre Inspiration. Mit hinein spielen auch die weitverzweigten Wurzeln ihrer Familie: Groß- und Urgroßeltern stammen aus Ostpreußen und Schlesien, Vater Bernd Meyer ist Ostwestfale und die mütterliche Seite bringt österreichische Anteile mit. Die unterschiedlichen Rezepte, Herstellungsweisen, Gewürze und Zutaten der verschiedenen Regionen liefern ihr immer wieder Ideen zu neuen Gerichten. Die Kässpätzle werden im Bio-Berghotel Ifenblick nicht klassisch allgäuerisch serviert, sondern mit Misozwiebeln und Bratapfel. Auf den ersten Blick asiatisch-exotisch anmutende Dim Sum sind ganz bodenständig gefüllt mit frischem Mett vom Bio-Hof, dazu gibt es Krautsalat und Cumberland Soße. Typisch deutsche Leberspätzle kombiniert Nina mit Brokkoli, asiatischer Sojasoße und Crispy Chili Öl und zum panierten Schnitzel gibt es Bergkäsepommes. Natürlich alles aus 100 Prozent biologischer Herstellung.
Gerade hat das Hotel die erste Phase seines großen Umbaus abgeschlossen. Neben der Erweiterung von Lobby und Empfang dürfen sich Gäste und Team über einige Neuerungen im Restaurant freuen: Es wurde um ein Esszimmer erweitert, um neben den Hausgästen auch ausreichend Platz für externe Besucher zu haben. Weiterhin können die Gäste dem Küchenteam im Showcooking Bereich über die Schulter schauen – dieser ist aber ab sofort in einem eigenen Raum untergebracht, ebenso wie der Kaltbuffet-Bereich. Wenn im Herbst 2024 auch Umbauphase II abgeschlossen ist, bietet das Hotel außerdem 17 neue Zimmer und ein Panorama Spa mit zusätzlichen Saunen, Ruhebereich und neuem Innen- und Außenpool. Highlight wird die Panorama Sauna – mit Rundumblick auf die Balderschwanger Bergwelt.
Für Bäckermeister Sebastian bringt der Umbau eine eigene Backstube mit Café – und damit viel mehr Platz für seine Arbeit. Und den können er und sein Team bestens gebrauchen. Denn auch gebacken wird im Ifenblick nicht auf konventionelle Weise. Abgesehen davon, dass natürlich auch Sebastian streng auf 100 Prozent Bio-Standard achtet, verfolgt er die Philosophie des „Slow Baking“. Das heißt nicht, dass es in seiner Backstube nicht auch mal hektisch wird. Aber seinen Teigen lässt der Bäckermeister sehr viel Zeit – und das aus Überzeugung: „Erst wenn man einem Hefeteig mindestens 48 Stunden führt, können sich die Rohstoffe optimal untereinander ausgleichen und er hat ausreichend Möglichkeit, seinen ganzen Geschmack zu entfalten.“ Er lagert seine Teige kühl und lässt sie über Nacht gehen – was viel Kühl- und Lagerfläche erfordert. Lauwarmes Wasser oder lauwarme Milch, wie bei der Herstellung von konventionellem Hefeteig üblich, kommen bei ihm nicht zur Anwendung. Das hat ihm bei seinen Backkursen schon den ein oder anderen ungläubigen Blick der teilnehmenden Hobbybäcker:innen eingebracht.
Er persönlich mag den Geschmack erst richtig, wenn der Teig 60 Stunden lang Zeit hatte, sich zu entwickeln. Ein großer Vorteil: beim Slow Baking werden wesentlich weniger Zusätze, weniger Milch und weniger Ei benötigt - und selbstverständlich ausschließlich Bio-Hefe verwendet. Die hohe Triebkraft konventioneller Hefe ist hier überflüssig. „Von anderen Lebensmitteln, wie Wein, Fleisch oder Whiskey weiß jeder, dass sich der Geschmack erst dann richtig entfaltet, wenn sie ruhen konnten: Wein atmet im Dekanter, Fleisch hängt ab, Whisky reift im Fass – oft jahrelang. Doch bei Teigen ist das für viele eine ganz neue Erkenntnis,“ so der Bäckermeister. Die Qualität und der Geschmack seiner Bio-Brote sprechen für sich. „Bloß it hudla“ ist deshalb sein Arbeitsmotto - aus dem Allgäuerischen übersetzt heißt das so viel wie „Nur keine Hektik“.
Das Bio-Berghotel Ifenblick liegt auf über 1.000 Metern Höhe in Balderschwang im Allgäu, mit Blick auf die Balderschwanger Berge und den Naturpark Nagelfluhkette. Nachhaltigkeit, Regionalität und Umweltschutz sind für die Gastgeberfamilie Bianca und Peter Schießl, Nina Meyer und Sebastian Meyer eine Herzensangelegenheit. Deshalb ist das Haus seit 2014 100 Prozent Bio-zertifiziert und Mitglied der BioHotels, was sich in allen Bereichen widerspiegelt. Ab Sommer 2023 wird das Hotel umfassend umgebaut und bietet dann insgesamt 57 Zimmer und Suiten, 100 Prozent Bio-Küche von regionalen Lieferanten und in der hauseigenen Backstube hergestelltes Bio-Brot, ein Panorama Spa mit Innen- und Außenpool, klassischen Saunen und einer Textilsauna für Familien sowie einem umfassenden Aktivprogramm.
Bio-Berghotel Ifenblick
Gschwend 49
D-87528 Balderschwang im Allgäu
Tel.: +49(0) 8328 9247-0
Fax: +49(0) 8328 9247-200
E-Mail: info@berghotel-ifenblick.de
Internet: www.berghotel-ifenblick.de