Was macht ein Hotel zu einem AllgäuTopHotel? Klar: die außergewöhnliche Qualität. Logisch: die allerbesten Gästebewertungen. Aber ganz ehrlich: Viel wichtiger als die Hardware ist doch immer noch die Software! Also die Gastgeber. Und hier haben die ATH-Chefinnen und -Chefs einiges zu erzählen – wie Familie Lingg vom Hotel Bergkristall bei Oberstaufen. Oder Verena Eichhorn-Lange. Die führt das Hotel Kühberg hoch über den Dächern von Oberstdorf. In fünfter Frauengeneration! Im Juni-Blog der AllgäuTopHotels erzählen diesmal aber nicht nur Gastgeberfamilien ihre Geschichte(n), sondern auch eine Frau, die ganz nah am Wasser gebaut hat …
Oberstdorf ist an sich schon eines der schönsten Bergdörfer Deutschlands. Aber hundert Meter über den Dächern von Deutschlands südlichster Gemeinde thront ein Hotel auf einem Sonnenbalkon, das in Sachen Aussicht im wahrsten Wortsinn über den Dingen steht: das Hotel Kühberg. In Sichtweite der Skisprungschanze, mit dem Schattenberg-Skistadion und der schönen Fußgängerzone fast senkrecht unter sich, fühlt man sich hier im Obergeschoß Oberstdorfs automatisch erhaben. Aber nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren Werte überzeugen. In jedem der nur 20 Zimmer trifft helles Holz auf klares, unaufgeregtes Ambiente. In jedem der sechs Deluxe-Zimmer erwartet die Gäste etwas ganz Besonderes: Private SPA mit eigener Sauna! Natürlich mit ungestörtem Blick über die Dächer von Oberstdorf und das obere Illertal. Was Urlauber leider nur eine Woche lang erleben, genießt Verena Eichhorn-Lange 365 Tage im Jahr. Sie ist die Chefin hier oben, 100 Meter über dem Alltag. Und die jüngste Powerfrau auf dem Kühberg. Die vorerst jüngste …
Die Geschichte des Kühbergs ist eine (Erfolgs-)Geschichte starker Frauen. Frauen, die mit Leidenschaft, Wille und Mut jeweils in ihrer Zeit etwas Neues – heute würde man sagen: Innovatives – hoch auf dem Kühberg erschufen und erschaffen. „Angefangen hat die Geschichte mit meiner Ururgroßmutter Augusta Schraudolph“, erzählt Verena Eichhorn-Lange. Zusammen mit ihrem Ehemann kaufte Augusta im Jahre 1894 die Sennalpe auf dem Kühberg – und machte sich als begnadete Köchin schnell einen Namen unten in Oberstdorf und im Oberallgäu. Wie Mama Augusta war dann auch Tochter Katharina eine echte Visionärin – und machte als gelernte Köchin aus der Sennalpe eine Gastwirtschaft mit ein paar Gästezimmern. Und deren Beliebtheit bei Einheimischen und Gästen beruhte sicher nicht nur auf der Toplage. Die Themen Bewirten und Bekochen der Gäste aus Leidenschaft ziehen sich seither wie ein roter Faden durch die Geschichte oben am Kühberg.
Katharinas Töchter hießen (auf dem Foto oben von links nach rechts) Auguste („Gusti“), Luise („Luisle“), Katharina („Käthi“) und Elisabeth („Elsi“). Die „Zeller Geschwister“ führten das Haus mit Leidenschaft und Mut in eine neue Zeit. Verenas Oma Gusti kümmerte sich um die Landwirtschaft. Die beiden Großtanten Luisle und Käthi waren von den 1960er Jahren bis 1994 die Gastgeberinnen der Wirtschaft. Dann kam Gustis Tochter Theresia ins Spiel und führt das Haus mit Entschlossenheit ins neue Jahrtausend. „Meine Mutter hat aus dem Kühberg das gemacht, was er heute ist“, sagt Verena Eichhorn-Lange. „Sie hat ihm Persönlichkeit gegeben.“ Heute leitet sie selbst die Geschicke dieses besonderen Hotels – mit der gleichen Begeisterung und Leidenschaft wie ihre Vorfahrinnen. Verena ist die fünfte Generation starker Frauen auf dem Kühberg. Sie hat das dieses herrlich gelegene Hotel weiterentwickelt und ihm ein modern-luxuriös-lässiges neues Gesicht gegeben. 2024 hat Verena Eichhorn-Lange gemeinsam mit ihrem Mann und Tochter Maxima was ganz Besonderes zu feiern: 130 Jahre Kühberg im Familienbesitz! Fünf Generationen Frauenpower. Und Maxima? Die ist erst fünf Jahre alt. Wer weiß, vielleicht führt sie in sechster Generation das Kühberg in die Zukunft?
Kühberg – Das Hotel über Oberstdorf
Oytalstraße 2
87561 Oberstdorf
welcome@hotel-kuehberg.de
Tel.: 08322 3323
www.hotel-kuehberg.de
Wasser ist der Ursprung allen Lebens. Dieses ganz besondere Wasser hat seinen Ursprung hoch oben in den Allgäuer Alpen. Genauer: in der Nagelfluhkette. Allgäuer Alpenwasser. Die Geschichte dieser Firma aus Wiedemannsdorf bei Oberstaufen reicht über hundert Jahre zurück: Im Jahr 1907 sichert sich der Bäckermeister Michael Kast die Wasserrechte oben am Himmeleck in der Nagelfluhkette. 1954 übernimmt Fritz Stolzenbach den Betrieb namens „Almglocke-Milchwerk“. Neben Milch füllt Fritz stilles Tafelwasser in Flaschen. Damals eine absolute Pionierleistung. 1997 bekommt das Kind einen neuen Namen: Allgäuer Alpenwasser. Von 2001 bis 2014 gehört das Allgäuer Alpenwasser zu Frankenbrunnen – und steigt in dieser Zeit quasi von der Wasser-Bundesliga in die Kreisklasse ab. Alle Zeichen stehen dafür, dass der Wasserhahn final abgedreht wird. Und dann kommt Felix Schädler.
Felix Schädler hat nicht nah am Wasser gebaut. Im Gegenteil. Er ist Architekt, baut und betreibt Hotels. Eines schönen Tages im Jahr 2014 liest er im Allgäuer Anzeigenblatt, dass das traditionsreiche Allgäuer Alpenwasser, das er seit seiner Kindheit trinkt, für immer die Tore schließt. Da fackelt der geborene Thalkirchdorfner nicht lange und kauft kurzerhand den Betrieb, investiert stramm, baut neue Abfüllmaschinen und bringt das Allgäuer Alpenwasser wieder auf die Erfolgsspur. Zu Frankenbrunnen-Zeiten hatte das Allgäuer Alpenwasser 20 Mitarbeiter. Heute 64. Bei Übernahme wurden 12 Millionen Flaschen pro Jahr verkauft. Heute sind es 30 Millionen. Drei Jahre später dann mit an Bord: Sohn Jonas und Schwiegertochter Stephanie. Jonas kümmert sich um alles Technische, Stephanie um das Marketing. Und das ist erfrischend frech. Die beiden drücken der Firma ihren ganz persönlichen Stempel auf. Das Wasser ist nachhaltig: Als erster Mineralbrunnen in Deutschland bringt Allgäuer Alpenwasser seit 2019 zu 100 Prozent recycelte PET-Flaschen auf den Markt. Das Wasser ist rein: Es entspringt weit oben in der Nagelfluhkette und sprudelt quasi direkt neben der Abfüllung aus der Erde. Ohne Pumpen. Nachdem es 60 bis 80 Jahre lang durch unzählige Gesteinsschichten gefiltert und angereichert wurde. Und das Wasser ist echt. Echt allgäuerisch.
Die Geschäfte führen zwar Jonas und Stephanie Schädler, die geheimen Chefs sind aber Magda, Bäne, Theres, Thade, Fini und Xaver. Zusammen sind sie die sechs „d’Hiesigen“, also die Einheimischen. „Wir wollten eine moderne Linie schaffen, die unsere Allgäuer DNA widerspiegelt“, sagt Stephanie Schädler. „Also haben wir für jede Limosorte einen Charakter erschaffen“. Magda beispielsweise schmeckt nach Orange und Hagebutte und sagt: „G’Fuchsede händ allad 10 PS meh!“ Für alle Nicht-Allgäuer: „Rothaarige haben immer 10 PS mehr!“ Oder Xaver: Der ist seit 42 Bergsommern Hirte und steht auf Zitrone naturtrüb und Fichte. Sein Motto: „Bei Schealla und Glocka git’s an große Unterschied!“ Will sagen: Schellen und Glocken sind nicht das gleiche! Auf jeder der sechs verschiedenen Flaschen erzählt also ein echter (erfundener und genial gezeichneter) Allgäuer Charakterkopf seine Geschichte. Sehr erfrischend! Leider gibt’s „d’Hiesige“ nur für die Allgäuer Hotellerie. Aber das kann sich ja ändern. Bald kommt auch eine Allgäuer-Fanta-Alternative raus. Ihr Name? Noch streng geheim!
Allgäuer Alpenwasser GmbH
Salzstraße 52
87534 Oberstaufen
info@alpenwasser.de
Tel.: 08325 444
www.allgaeuer-alpenwasser.de
Dieses Naturkino! Tief unten träumt das Weissachtal in der Abendsonne, weit im Westen grüßen die Appenzeller Berge herüber. Und über allem thront ein Hotel, dessen Aussicht mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist. Das Bergkristall. Der Zweitname des Vier-Sterne-Superior-Hauses in der Nähe von Oberstaufen lautet „Mein Resort im Allgäu“. Mit Betonung auf dem „Mein“. Dieses Haus schenkt Heimat auf Zeit. Weil es echt, traditionell und modern ist. Kaum zu glauben, was in den letzten 60 Jahren hier oben so alles passiert ist. Es sind die Geschichten, die das Leben schreibt. Die von Familie Lingg handelt von Fleiß, Mut – und natürlich Weitsicht. Wen wundert’s, hier oben am Sonnenhang.
Die Linggs aus Oberstaufen sind echte Heimatmenschen. Und seit drei Generationen Gastgeber aus vollem Herzen. Sie brennen dafür, ihren Gästen eine unvergessliche Zeit zu schenken. „Einen Ort zu haben, an dem man sich fallen lassen kann, ist ein Zuhause. Unser Bergkristall ist so ein Ort“, sagt Hotelchefin Sabine Lingg. Zusammen mit ihrem Mann Hans-Jörg und den beiden Söhnen Sebastian und Johannes leitet sie das Vier-Sterne-Superior-Hotel. Heute gilt das Bergkristall als eines der besten Wellnesshotels im Allgäu. Wenn nicht Deutschlands. Die Geschichte des Hotels ist ein Paradebeispiel, wie aus etwas Kleinem was ganz Großes wird. Alles begann mit der Volksmusik …
Hedi und Hans Lingg wuchsen in bäuerlicher Nachkriegsarmut auf. Aber Jammern war nicht ihr Ding. „Dann isch es halt so!“ war ein Satz, der die pragmatisch-positive Lebenseinstellung auf den Punkt bringt. Um den vier Söhnen Hans-Jörg, Christian, Hubert und Bernhard eine bessere Zukunft zu bieten, verkauften sie einen Teil des Bauernhofs und eröffneten 1967 ein Café als Nebenverdienst. Hans und sein Bruder Toni sorgten als „Lingg Buebe“ mit ihrer Volksmusik in und rund um Oberstaufen für beste Unterhaltung. So dauerte es nicht lange, bis das Bergstüble eine Allgäuer Institution wurde. Der Mut von Hedi und Hans, die Land- zugunsten der Gastwirtschaft aufzugeben, hatte sich gelohnt.
Als sich Hans-Jörg und Sabine kennenlernten, war der zukünftige Weg des Betriebs vorgezeichnet. Das war vor 35 Jahren und erinnert stark an das Kennenlernen von Hans und Hedi. 1991 wurde geheiratet. Zwei Jahre später übernahmen Sabine und Hans-Jörg Lingg das „Kur- und Ferienhotel Lingg-Bergstüble“ und machten daraus das „Bergkristall“ mit heute über 140 Mitarbeitern. Die Ideen gehen den beiden nie aus. In den letzten Jahren haben die Linggs zwei spektakuläre neue Projekte umgesetzt: den grandiosen Infinity-Pool mit Blick bis hinüber zum Säntis in der Schweiz. Und acht moderne Natursuiten mit extra viel Holz. Apropos modern: Das Bergkristall soll bis 2030 klimaneutral sein.
Die Söhne Sebastian (32) und Johannes (29) sind natürlich im Hotel aufgewachsen. „Für uns war das ein riesengroßer Abenteuerspielplatz“, sagt Sebastian. Die Brüder schlugen verschiedene Laufbahnen ein – der ältere in der Hotellerie, der jüngere in der Gastronomie – fanden aber den Weg zurück in ihre Heimat. „Wir haben nie Druck von unseren Eltern bekommen, einsteigen zu müssen“, sagt Johannes. Sind sie beide aber dann doch. Und haben auch schon viele Ideen. „In Zukunft wird Qualität noch wichtiger als Quantität sein.“ Aber wer ist nun der Chef im Bergkristall? Hans-Jörg? Sabine? Sebastian? Johannes? Ganz falsch! Der heimliche Chef heißt Hansi. Der ist der hoteleigene Platzhirsch.
Bergkristall – Mein Resort Im Allgäu
Willis 8
87534 Oberstaufen
wellness@bergkristall.de
Tel.: 08386 9110
www.bergkristall.de