Welches Hotel hat schon seinen eigenen Badesee? Ich bin ganz verzaubert von der Idylle. Sebastian Reisigl zeigt mir seinen Lieblingsplatz vom Balkon eines der Alpinen Lifestylezimmer aus. Es duftet nach Holz und Sommer, und der Blick auf den liebevoll angelegten Naturbadesee ist einmalig.
„Ich hatte hier nie einen Pool gesehen“, erzählt der Gastgeber vom Hotel Oberstdorf, „es war meine Vision etwas zu schaffen, dass mehr mit der Natur im Einklang ist, dass sich mit der einzigartigen Bergwelt verbindet und in die Allgäuer Landschaft einfügt.“
Gelungen, würde ich sagen!
Selten habe ich mich an einem Hotelpool so privat gefühlt. 360 Quadratmeter Wasserfläche, Sprungstein, Liegewiese – alles exklusiv für die Hotelgäste. Ringsum Wiesen, Weiden, Wälder und Walser Holzhütten. Ursprünglich, unverstellt und unglaublich entschleunigend.
„Das war die Idee, dahinter.“ Sebstian Reisigl fährt mit der Hand durch das klare Wasser. „Wir wollten etwas schaffen, dass unvergleichlich und unverwechselbar ist. Unsere Philosophie ist, dass jeder hier so sein darf wie er ist. Unsere Gäste, unsere Mitarbeiter und wir auch. Und an so einem Badesee schafft man es viel eher als in einer stylischen Poollandschaft, runterzukommen und einfach mal man selbst zu sein.“
Ich weiß genau, was er meint. Die Frage, ob der Bikini oder die Bikinifigur passen, oder die Füße in der richtigen Trendfarbe oder überhaupt lackiert sind, stellt sich hier erst gar nicht.
Ich streiche über das silbrige, weiche Holz des Stegs, und muss an früher denken. Kindheitserinnerungen. Allgäuer Badeseen, der Geruch von Gras und Moorwasser, von Wiesenschaumkraut und Löwenzahn. Laue Sommerabende, frei und unbeschwert.
Und mit einem Mal verstehe ich, was das Geheimnis vom Naturbadesee hinterm Hotel Oberstdorf ausmacht.